In der Musical-Fortsetzung „Ku’damm 59“ im Theater des Westens in Berlin darf Philipp Nowicki aktuell die Hauptbesetzung des Wolfgang übernehmen. Im exklusiven Interview mit musicalpuls.com spricht er mit uns darüber, was ihn an der Rolle so reizt, was ihn besonders berührt und mehr!
musicalpuls.com: Philipp, was reizt dich so an der Rolle?
Philipp Nowicki: „Ich finde total spannend und einzigartig, dass ich die Rolle jetzt im zweiten Teil weitererzählen kann. Ich durfte Wolfgang ja schon bei Ku’damm 56 als Zweitbesetzung spielen und es ist sehr besonders, ihm jetzt im zweiten Teil noch einmal zu begegnen. Wolfgang ist erwachsener und reifer, auch bitterer, aber darf seinen Gefühlen im Laufe des Stücks endlich freien Lauf lassen. Diese Entwicklung glaubhaft zu zeigen reizt mich sehr.“
musicalpuls.com: Wie ist das Zusammenspiel mit Pamina für dich?
Philipp Nowicki: „Das war von Anfang an ein Geschenk. Wir haben uns super viel ausgetauscht über die Figuren und unsere Szenen, es war von Sekunde eins eine sehr angenehme und inspirierende Zusammenarbeit. Da hat natürlich ebenfalls geholfen, dass wir schon in 56 gemeinsam das Ehepaar von Boost spielen konnten, das schwingt im zweiten Teil immer mit. Ich bin jedes Mal aufs Neue berührt von ihrem starken Ausdruck und genieße es sehr.“
musicalpuls.com: “Zwischen Ost und West” ist unglaublich intensiv, wohl einer der emotionalsten Momente in 59. Gerade das Musikvideo. War das eine Herausforderung für dich?
Philipp Nowicki: „Es war auf jeden Fall eine Herausforderung, da wir ja Ende der 50er Jahre spielen. Die Balance zu finden zwischen Unterdrückung, Angst, Scham aber auch endlich mal los lassen zu dürfen ist gar nicht so einfach, es sind so viele Emotionen, die da zusammen kommen. Und die Figur darf sich in dem besonderen Moment so richtig fallen lassen, da muss man auch als Schauspieler loslassen. Aber die melancholische Musik und das wunderschöne Lichtdesign helfen da sehr, um in diese besondere Stimmung zu kommen.“
musicalpuls.com: Die Beziehung kommt im Musical ja doch recht kurz. Würdest du den Zuschauern daher raten, den Film vorher nicht zu schauen?
Philipp Nowicki: „Ich glaube, dass man in beiden Fällen unsere Show genießen kann. Falls man die Serie noch gar nicht kennt, kann man der Geschichte gut folgen und kann sich überraschen lassen, falls man die Serie schon gesehen hat, hat man noch viel mehr Hintergrundwissen zu den jeweiligen Charakteren und versteht die Figuren vielleicht noch besser. Ich kann also nicht sagen, was besser ist.“
musicalpuls.com: Welche Szene berührt dich noch sehr?
Philipp Nowicki: „Mich berührt total, wenn Monika bei ‚Marie läuft Amok‘ am Klavier auf dem Tisch steht und aus vollster Seele ihr Lied singt. Das ist für mich so ein Symbol von Freiheit und Selbstbestimmung, fern von allen Zwängen, da krieg ich jedes Mal Gänsehaut. Und Celina’s Stimme geht einfach unter die Haut!“
musicalpuls.com: Wie fühlst du dich nach einer Vorstellung?
Philipp Nowicki: „Da jede Vorstellung mit der Zugabe endet, bei der wir nochmal richtig ins Schwitzen kommen, bin ich auf jeden Fall auch erschöpft, aber die Energie, die aus dem Publikum zurück kommt, ist einfach unglaublich, man kriegt da sehr viel zurück! Ich verlasse das Theater deshalb eigentlich immer wohlgesonnen und mit einem Lächeln im Gesicht. Aber nach 8 Shows am Sonntag Abend freu ich mich auch sehr auf mein Bett (lacht).“
