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Peter Plate & Ulf Leo Sommer verraten, was sie an Musicals lieben, wie „Ku’damm 59“ wird und deuten Zukunftspläne an

HInter den Kulissen!

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© Kevin Drewes / Musicalpuls

Nach dem Mega-Erfolg mit der Musical-Inszenierung „Ku’damm 56“ setzen Peter Plate und Ulf Leo Sommer mit „Ku’damm 59“ die Geschichte auf der großen Bühne fort. Doch was reizt die Beiden überhaupt an Musicals? Und was erwartet die Zuschauer in ihrem neuesten Werk? Das und mehr verrieten sie uns beim Probenbesuch im exklusiven Interview! Dabei deuteten sie auch schon an, wie es nach ‚Ku’damm 59 – Das Musical“ weitergehen könnte…



Musicalpuls: ‚Ku’damm 59‘ ist euer neuestes Werk. Wie ist es für Euch, Songs für ein Musical zu schreiben? Fällt Euch das schwerer, als für andere Künstler?

Ulf Leo Sommer: „Mit der Filmarbeit für Detlev Buck fing es ja eigentlich an. Das waren ja Musikfilme für Kinder. Dann durften wir die Musicals ‚Ku’damm 56‘ und ‚Romeo & Julia‘ machen. Ich finde es persönlich fast leichter, für Musicals zu schreiben, weil es gibt einen Charakter und eine Geschichte… bei mir macht das mehr Fantasie-Tore auf.“

Peter Plate ergänzt: „Das ist gerade das Schönste auf der Welt! Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als Musicals zu machen und dafür zu schreiben. Es ist so, wie als wenn man alles vergisst, wenn man als Kind spielt.“

Musicalpuls: Was kommt bei Euch eigentlich zuerst… die Kreation einer Szene oder der Song?

Ulf Leo Sommer: „Wir haben die Szene im Kopf… und den Charakter. Wir wissen auch, was in dem Lied für ein Gefühl übertragen werden muss und ob der Charakter in dem Lied irgendeine Entwicklung durchmacht. Das weiß man alles vorher, erst dann wird das Lied geschrieben. Annette, Peter und ich arbeiten Hand in Hand und überlegen immer ‚an dieser Stelle wäre doch ein Lied ganz toll‘. Und so hangelt man sich vor. Bei ‚Ku’damm 59‘ haben wir jetzt auch chronologisch gearbeitet. Das allererste Lied, was wir geschrieben haben, ist auch das erste Lied, was auf der Bühne passiert.“

Peter Plate ergänzt: „Viele schreiben erst den Text und machen dann die Musik. Wir machen immer erst die Musik, obwohl wir wissen, was wir erzählen wollen… und machen dann erst den Text. Weil es ja Musical heißt und wir glauben, dass man mit der Musik ganz viel ausdrücken muss oder darf. Das macht es bei weitem schwieriger, das ist nicht leicht… weil es dich auch in ein Korsett zwängt. Aber auf der anderen Seite ist das unser Weg.“

Ulf Leo Sommer fügt hinzu: „Musicals sind ja etwas Emotionales, deswegen liebe ich sie über alles.. dass sie in’s Herz gehen und dann in den Kopf, im Intellekt. Ich finde, man hört die Musik oder den Chor und man bekommt Gänsehaut. Und das ist unser Ding… es muss erst einmal berühren – ob unangenehm oder angenehm, ob traurig oder fröhlich machend.“



Musicalpuls: Ihr nutzt die Texte ja auch immer wieder, um Botschaften zu vermitteln… gerade für den Frieden oder für Gleichberechtigung. Ich glaube dieser Wink mit dem Zaunpfahl ist Euch auch sehr wichtig, oder?

Peter Plate: „Das Schöne ist ja, dass es schon vorgegeben war. Ich glaube ein großer Ausschlag, warum wir Lust hatten, ‚Ku’damm 59‘ zu machen, war natürlich dass wir… ohne zu bewerten… darauf aufmerksam machen können, dass das, was heute in der Welt los ist, auch früher oft ähnlich war… dass es ähnliche Probleme gab.“

Ulf Leo Sommer ergänzt: „Das zum einen. Aber ich glaube auch, wenn man ein ganzes Jahr in so einem Projekt steckt, dann möchte man etwas vermitteln. So viel Lebenszeit haben wir ja auch nicht mehr… ich hoffe noch viel, aber es ist alles begrenzt. Annette, Peter und ich ist es schon wichtig, dass man eine Message hat, dass man wenigstens das Gefühl hat, das wir nicht nur Spaß rüberbringen. Trotzdem finde ich, dass Spaß und Unterhaltung an allererster Stelle stehen müssen. Ich finde nichts ist schlimmer als ein Lehrfilm, der einfach nur der Botschaft wegen gemacht wird. An erster Stelle muss immer eine Geschichte stehen, die emotionaliert. Aber auch dieses ganze Frauending… Frauen verdienen heute immer noch nicht das gleiche wie Männer. Das ist Quatsch, dass so wahnsinnig viel passiert ist seit damals. Es ist Kosmetik passiert, aber es ist noch immer keine Gleichberechtigung. Man mag denken, ‚1959‘ war krass, aber das ist oft auch heute noch so.“

Musicalpuls: Wie kam es dazu, dass ihr Steffi Irmen unbedingt in ‚Ku’damm 59″ integrieren wolltet? Wie seit ihr auf den Charakter gekommen bzw. wie war es für Euch, die Filmfigur auf Steffi anzupassen?

Peter Plate: „Das ist bei einem oder mehreren Gin Tonics in der Premierenfeier von ‚Romeo & Julia‘ passiert. Da war auch Annette Hess dabei. Wir haben gesagt, ‚guck dir Steffi an! Es wäre wunderbar, wenn Steffi auch in ‚Ku’damm 59“ dabei wäre!‘ Die Option ist doppelt gut. Sie spielt da ja eine lesbische Nazi-Regisseurin… es wird der Wahnsinn!“

Ulf Leo Sommer ergänzt: „Sie ist eine frustrierte Regisseurin mit brauner Gesinnung und trotzdem lachst du über sie. Eigentlich lachst du das Böse weg. Und das war uns auch ein Anliegen.. dass nicht immer nur das dämonische Böse gezeigt wird, dem ist gar nicht geholfen. Manchmal ist es auch gut, sich über das Böse lustig zu machen.“



Musicalpuls: Warum kann man eurer Meinung nach „Ku’damm 59“ schauen, auch ohne „Ku’damm 56“ gesehen zu haben?

Ulf Leo Sommer: „Das war die Aufgabenstellung an uns alle. Ich finde es ganz schlimm, wenn man irgendwo reingeht und gar nichts kapiert. Bei der ganzen Informationsflut vergisst man vielleicht auch das eine oder andere, was in ‚Ku’damm 56‘ passiert ist. Man muss schon darauf achten und ich glaube, das ist uns gelungen.“

Musicalpuls: Für ‚Ku’damm 59‘ musstet ihr ja auch das erste Mal Volksmusik schreiben… davon bist du ja nicht wirklich Fan, Peter…

Peter Plate: „Wir haben ja fiktive Volksmusik geschrieben und das war mir schon wichtig, weil ich kein Volksmusik-Fan bin. Wo ich eher Fan von bin, sind Lieder wie ‚Schöner fremder Mann‘ von Conny Francis… die fand ich früher ganz toll und habe ich als Kind inhaliert, weil meine Mutter die als Single hatte. Ich hab die auf dem Plattenspieler immer abgespielt. Daran haben wir uns orientiert. Es wäre schrecklich gewesen, jetzt wirkliche Volksmusik-Lieder zu schreiben.“

Ulf Leo Sommer fügt hinzu: „So ein Lied wie ‚Heimat‘ finde ich, ganz ehrlich, trotzdem wunderschön. Wenn man den Text so hört denkt man, ‚oh Gott, oh Gott!‘. Aber das Tolle an den Heimatfilmen ist, dass sie ihre schönen Momente haben. Das ist jetzt nicht alles blöd und doof, da ist auch viel Können drin.“



Musicalpuls: Euch juckt es doch nun auch bestimmt, noch den letzten Teil, ‚Ku’damm 63‘ zu machen… oder?

Peter Plate: „Das können wir jetzt schon ausschließen. Weil 59 das perfekte Ende hat. In 56 ging es ja um Monika, das hässliche Entlein, was sich selbst findet und so akzeptiert, wie sie ist. Bei 59 geht es wirklich um das Wir, um die Liebmichallee im Endeffekt.. das sich alle so akzeptieren wie sie sind. Wir können schon sagen, dass wir bestimmt weiter mit Annette Hess zusammenarbeiten werden.. das können wir schon verraten.“

Ulf ergänzt: „Wir wollen überraschen, das ist ja logisch. Dass eine Fortsetzung zu ‚Ku’damm 56‘ gibt, schockiert einige, andere finden es ganz toll. Aber 63 jetzt noch zu machen… ich glaube, dass es ganz gut ist, dass erst einmal Pause ist und was anderes kommt. Ob wir jetzt mit ‚Ku’damm“ abgeschlossen haben, das weiß ich nicht.“

Peter Plate wirft schmunzelnd in die Runde: Gucken wir mal, wie ‚Ku’damm 77‘ wird!

Ulf Leo Sommer fügt hinzu: „Ja, da möchte ich mich nicht aus dem Fenster lehnen, aber 63 ist jetzt auch zu nah dran an 59. Der Teil hat uns dann doch gereizt wegen dem Heimatfilm… dieses Film im Film… und auch Evas Weg… oder du hast ja auch schon ‚Honig‘ gehört, das sind ja alles Sachen… das muss ein Musical werden. Das musste passieren. 63 muss jetzt erst einmal ruhen, finde ich… das kann man überspringen und wir schauen mal, was passiert.“

Wir sind sehr gespannt, was Peter Plate und Ulf Leo Sommer da planen… in jedem Fall ist die Vorfreude auf „Ku’damm 59 – Das Musical“ groß! Weltpremiere ist am 05.05.24, von der wir ausführlich berichten werden.

 

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Kevin Drewes

Als der rasende Reporter (so der Name, der mich in der ganzen Branche bekannt machte) setze ich seit 2018 meine enorme Expertise ein. Zum Sommer 2023 wagte ich dann den nächsten großen Schritt und gründete mit meiner Lebensgefährtin eine eigene Firma, die Puls-Medienportale UG – und so eben auch das dazugehörige Fachportal www.musicalpuls.com. Mit meinem Fachwissen und riesigem Netzwerk veröffentliche ich Euch hier regelmäßig Berichte aus der Musicalwelt… immer fair, ehrlich und sachlich.

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