Bereits seit 1843 begeistert Charles Dickens‘ „Eine Weihnachtsgeschichte“ Generationen… es ist das wohl bekannteste Weihnachtsmärchen aller Zeiten. Auf der Musicalbühne ist die Erzählung vorallem bekannt als „Vom Geist der Weihnacht“ (Uraufführung 2001) bzw. als Neuinszenierung seit 2023 als „Der Geist der Weihnacht“. 2024 gibt es jedoch ein weiteres Stück, dass sich der berühmten Geschichte widmet: „Eine Weihnachtsgeschichte“ vom legendären Michael Schanze und Christian Berg… eine Showslot-Produktion, die aktuell auf Tour ist und nun gestern (13.12.24) im schönen Metropol Theater Bremen gastierte. Wir waren live dabei und verraten euch, wie gut das Musical ist und warum ihr es ebenfalls unbedingt gesehen haben solltet!
Nadine Kühn glänzt als 1. Geist
Mit brandneuer Musik von Michael Schanze, gepaart mit der unverkennbaren Handschrift von Autor Christian Berg (der gerade Kinder immer wieder begeistert) ist „Eine Weihnachtsgeschichte“ ein Musical, das direkt ins Herz geht und sehr viel Wärme ausstrahlt. Dass eher düstere Stück wird mit einigen Szenen aufgelockert – bestes Beispiel ist hier der 1. Geist, der von Nadine Kühn herrlich schrill dargestellt wird. So hat man die fiktive Figur wohl noch nie erlebt… sie ist bunt gekleidet, hat eine überdrehte und zerstreute Art und ist einfach duchgeknallt… etwas, was die Zuschauer in Bremen mit einem breiten Grinsen und so manchem Lachen absolut annahmen! Die Darstellerin spielt großartig auf. Auch als Mrs. Quitt, gemeinsam mit Merline Kramer als Mrs. Quatt, hat sie ein paar klasse Szenen.
Robert Schmelcher mit grandiosem Gesang
Richtig gut gefallen hat uns auch Robert Schmelcher als Jacob Marley, der bekanntlich seinem alten Freund Scrooge als mit Ketten bestückter Geist erschein… er hat, ohne die anderen Darsteller herabzuwerten, gesanglich die stärkste Stimme und überragt in dem Punkt eindeutig. Da spielt der Künstler richtig groß auf in „Eine Weihnachtsgeschichte“!
Gesanglich hat uns aber auch Esther Konzett als Tiny Tim sehr überzeugt… mit ihren sanften Klangfarbe berührte sie die Zuschauer. Wie hochwertig die Musik in dem Stück ist, zeigt sich übrigens auch gleich schon in der Opening-Szene, als das Ensemble einen Chor bildet. Weiteres Highlight war auch der Ohrwurm „Pfeif drauf!“, der zum Finale auch nochmal angesungen wurde.
Holger Hauer als Scrooge ist ebenfalls klasse
Wenig musikalisch zeigen darf sich in dem Musical Ebenezer Scrooge, was aber nicht negativ gemeint ist. Der Sprechgesang-Titel „Humbug“ ist dabei aber wirklich große Klasse. Zudem darf Holger Hauer schauspielerisch stark aufspielen… was er auch macht. Er spielt den verbitterten Geizhals, der durch die mahnenden Erlebnisse mit den Geistern einen Sinneswandel durchmacht, großartig. Gerade die Mimik ist klasse!
Atmosphärisches Setting
Auch Tim Al-Windawe, der den gutmütigen und herzlichen Angestellten Bob Cratchit mimt, begeistert mit tollem Schauspiel. Allgemein ist die Cast wirklich toll besetzt, dazu begeistert „Eine Weihnachtsgeschichte“ mit einem grandiosen, sehr atmosphärischen Setting und Bühnenbild (das wir selten so gut bei einem Tour-Musical sahen!). Hauptbestandteil sind hier die zwei Häuser und die große Videoleinwand im Hintergrund. Auch der Schnee wird herbeigezaubert. Da hat man wirklich groß aufgefahren!
Fazit: „Eine Weihnachtsgeschichte“ ist eine sehr hochwertige Produktion, die voller Herz steckt… und auch ein bisschen Kitsch. Aber das gehört dazu… und mal ganz ehrlich: Gerade in einer Welt, wo es immer wieder Kriege gibt und nicht selten das Miteinander vergessen wird, braucht es gerade jetzt doch ein Märchen, das zeigt: Gutes tun ist so leicht! Und ist es nicht schön, füreinander da zu sein?